Boßlertunnel: Durchschlag der zweiten Röhre
Das Baustellenteam um die Tunnelbohrmaschine „Käthchen“ hat Anfang Juni die zweite Röhre des Boßlertunnels fertig gestellt. Der Durchbruch nahe Mühlhausen im Tale in Baden-Württemberg ist ein weiterer Meilenstein beim Bau der Bahnstrecke Wendlingen–Ulm. Der Boßlertunnel gehört zum Bahnprojekt Stuttgart–Ulm und kann voraussichtlich 2022 in Betrieb gehen.
Die zweite Röhre des Boßlertunnels verläuft parallel zur ersten, welche die Mannschaft der ARGE ATA Tunnel Albaufstieg (Porr Deutschland GmbH, G. Hinteregger & Söhne Baugesellschaft m.b.H., Östu-Stettin Hoch-und Tiefbau GmbH, Swietelsky Baugesellschaft m.b.H.) schon im November 2016 vollendet hatte. Die TBM „Käthchen“ wurde danach in ihre Einzelteile zerlegt, zurück zum Ausgangspunkt transportiert und fit für den zweiten Vortriebsstart gemacht. Ab April 2017 arbeitete sich die Maschine dann wieder kontinuierlich durch den Berg.
Der Bau beider Röhren lief anders als ursprünglich geplant. Nach der geologischen Voranalyse hatte das Baustellenteam den Einsatz der TBM nur auf einer Länge von rund 2,8 km vorgesehen. Doch während weiterer Erkundungsarbeiten stellten sich die Bodenverhältnisse günstiger dar als erwartet. So konnte die Maschine in der ersten Röhre knapp 7,8 km und in der zweiten Röhre sogar 8,8 km auffahren – das entspricht fast der gesamten Tunnelstrecke. Die Arbeiten kamen hierbei äußerst zügig voran. Insgesamt 60 000 Tübbinge wurden im Boßlertunnel verbaut. Hergestellt wurden sie in der eigens errichteten Fabrik im Bereich des Tunnelportals Aichelberg.