Gotthard-Basistunnel: Schäden gravierend, Normalbetrieb voraussichtlich ab September 2024
Die Entgleisung eines Güterzugs im Gotthard-Basistunnel am 10. August 2023 hat wesentlich gravierendere Schäden verursacht als zunächst angenommen. Daher dauern die Reparaturarbeiten weit länger als ursprünglich erwartet.
Die SBB geht davon aus, dass der Tunnel erst im Verlauf des Septembers 2024 wieder vollständig für Reise- und Güterzüge zur Verfügung stehen wird. Die Absicht der SBB ist, ab dem Fahrplanwechsel am 10. Dezember 2023 die Kapazitäten für den Güterverkehr unter der Woche zu erhöhen, für den Personenverkehr am Wochenende.
Nach den aufwändigen Räumungs- und Bergungsarbeiten hat die SBB in den letzten Wochen den Schaden erhoben, der im Gotthard-Basistunnel durch die Entgleisung des Güterzugs entstanden ist. Aufgrund der aktuellen Erkenntnisse geht sie von einer Schadenssumme, inklusive Ertragsausfällen, von rund 100 bis 130 Millionen Franken aus.
Die Schäden im Tunnel sind viel gravierender als es zunächst den Anschein machte. Die Fahrbahn muss auf 7 Kilometern komplett erneuert werden. Dazu müssen auf dieser ganzen Strecke die Schienen ersetzt werden, ebenso wie über 20 000 Schwellenblöcke und die Betonschicht, in die sie eingegossen sind. Hinzu kommen der Ersatz des beschädigten Spurwechseltors, von zwei Schnellfahrweichen sowie von vielen weiteren sicherheits- und betriebsrelevanten Anlagenteilen.
Bis zu 80 Mitarbeitende der SBB und von Drittfirmen stehen jeden Tag im Dreischichtbetrieb im Einsatz. So werden unter logistisch und klimatisch sehr anspruchsvollen Verhältnissen derzeit pro Woche rund 300 Meter der insgesamt auf 7 Kilometern beschädigten Fahrbahn erneuert. Auch der Einbau des Spurwechseltors und der beiden Schnellfahrweichen in der Multifunktionsstelle Faido nehmen mehrere Wochen in Anspruch. Nach Abschluss aller Reparaturarbeiten werden umfangreiche Abnahme- und Prüfarbeiten sowie Testfahrten durchgeführt.,