Wasserkraft und Photovoltaik liefern Strom für Tunnelbetrieb
Noch im Laufe des Herbstes 2023 beginnt die ASFINAG in Kärnten mit der Umsetzung eines weiteren großen Ausbauschritts erneuerbarer Energieträger, mit dem Ziel, bis 2030 bilanziell stromautark zu sein. Bereits im November haben die Arbeiten an der Erweiterung der bestehenden Photovoltaikanlagen an den Standorten Villach und Klagenfurt begonnen. Ebenfalls im Spätherbst starten die Bauarbeiten an einem Kleinwasserkraftwerk direkt beim Karawankentunnel, das bis zu einem Drittel des Energiebedarfs des Tunnels liefern wird. Und im Frühjahr 2024 erfolgt die Ausstattung eines weiteren Tunnels mit einer PV-Anlage. Beim Ostportal des Ehrentalerbergtunnels in Klagenfurt wird eine neue Anlage errichtet, die den Tunnel mit erneuerbarer Energie versorgt.
„Die Energiewende kann nur mit einem konsequenten Ausbau von Photovoltaik, Wasser- und Windkraft gelingen“, sagt ASFINAG-Vorstand Hartwig Hufnagl. „Mit dieser Offensive in Kärnten machen wir einen weiteren wichtigen Schritt, um unser Ziel zu erreichen, bis 2030 bilanziell stromautark zu sein. Daher werden wir noch viele solcher Projekte folgen lassen.“
Neu errichtet wird ab dem Frühjahr 2024 die PV-Anlage beim Ostportal des Ehrentalerbergtunnels. Mehr als 2600 PV-Module mit einer Gesamtleistung von 1100 Kilowatt-Peak sorgen künftig dafür, dass der Tunnel energieneutral betrieben werden kann. Die Gesamtfertigstellung ist für Ende 2024 vorgesehen.
liefern Strom
Für das mittlerweile dritte Kleinwasserkraftwerk der ASFINAG erfolgt bereits heuer der Baustart. Normalerweise werden die Stollensickerwässer ungenützt von einem Tunnel abgeleitet. Im Falle des Karawankentunnels werden alle diese Bergwässer gesammelt und zum Nordportal geleitet, um sie dort mit einem Wasserkraftwerk energetisch zu nutzen. Die Schüttung der Bergwässer erfolgt über das Jahr gesehen sehr gleichmäßig, dadurch kann von einer durchgehenden Betriebsdauer über 60 Jahre und mehr ausgegangen werden. Die Leistung des Kraftwerks wird etwa 470 Megawattstunden betragen, so viel wie etwa 100 Einfamilienhäuser pro Jahr benötigen. Der gewonnene Strom wird direkt in den Tunnel eingespeist. Etwa 30 Prozent der benötigten Strommenge – die Lüftung nicht mitgerechnet – kann künftig mit Strom aus Wasserkraft gedeckt werden.