Schalungskonzepte für Ortbeton-Tunnel in offener Bauweise
Zunehmende Urbanisierung wird bis zum Jahr 2030 dazu führen, dass mehr als fünf Milliarden Menschen in städtischen Zentren leben [1]. Neben der digitalen Vernetzung ist es erforderlich, die stark wachsenden Ballungsräume mit schnellen Verkehrsadern miteinander zu
verbinden. EU-Programme zur Erschließung des Europäischen Binnenmarktes wie TEN-T umfassen Konzepte zum Ausbau von 58 000 km Fernstraßen, 70 000 km Schienenstrecke und 12 000 km Binnenstraßen bis zum Jahr 2020. Demzufolge wird künftig auch der Tunnelbau eine noch wesentlichere Rolle spielen.
In Deutschland sind Tunnelprojekte mit einer relativ konstanten Auffahrlänge von rund 170 km pro Jahr zu erwarten. Aus Sicht der Schalungshersteller sind diese Projekte von hohem Interesse. Zum Jahreswechsel 2015/16 wurden in Deutschland im Vergleich zum Schildvortrieb (42,3 %) und der Spritzbetonbauweise (44,0 %) lediglich 13,6 % in offener Tunnelbauweise (Bild 1) erstellt [2]. Das europäische Gesamtpotenzial ist jedoch durch den Bau neuer U- und S-Bahnlinien in Paris und London, Straßentunnel in Norwegen, Absenktunnel in der Ostsee usw. wesentlich höher.