Junger Microtunnelling-Spezialist mit einem Fundament von mehr als 30 Jahren Erfahrung
Beim Alphington Sewer Projekt in Melbourne, Australien, beauftragte die zuständige staatliche Behörde Melbourne Water den Ersatz von zum Teil über hundert Jahre alten, gemauerten Abwasserleitungen zwischen Coate Park und dem Latobe Golf Club in Alphington. Eine kleinere Sektion, die unter dem Yarra Fluss verlief und in dem Hauptsammler mündete, wurde ebenfalls ersetzt.
Das Projekt wurde über einen Zeitraum von elf Monaten umgesetzt. Auf zwei Vortriebsstrecken von 580 und 270 m Länge kam dabei eine Microtunnelling-Vortriebsmaschine „Unclemole Super TCS1500“ des japanischen Herstellers Iseki zum Einsatz; der verwendete Bohrkopf war ein Produkt der langjährigen Zusammenarbeit zwischen Iseki Microtunnelling und der Kolk Maschinenbau GmbH, einem deutschen Hersteller von Bohrköpfen und Bohrwerkzeugen.
Nach der Insolvenz der Firma Maschinenbau Kolk GmbH übernahm Mika Bohrtechnik am 1. März 2019 die Sparte Bohrtechnik des Berg- und Tunnelbauspezialisten. Unter der technischen Leitung von Olaf Röhrig konnte das gesamte Know-how durch Übernahme erfahrener Mitarbeiter und in Form der gesamten technischen Unterlagen sowie Maschinen gesichert werden.
Schneidrollen und Lager
Der Bohrkopf der Alphington-Sewer-Maschine mit einem Durchmesser von 1870 mm war mit Schneidrollen im Durchmesser von 280 mm mit HD-Lagerung (vollrollige Lager) ausgerüstet worden. Die Schneidrollen sind variabel ausrüstbar mit Stahl-, oder TCI-Ringen (TCI = Tungsten Carbide Insert). Grundsätzlich sind solche Rollen für alle erdenklichen Maschinen geeignet und lieferbar.
Der Aufbau der Schneidrollen ist vergleichbar mit den Standardschneidrollen mit Kegelrollenlagern: Auf der eigentlichen Lagerung sind Schneidringe oder Schneidkränze in unterschiedlichsten Ausführungen aufgezogen – entweder als Ringzahn aus gehärtetem Stahl oder mit Ringen aus hochvergütetem Stahl und Hartmetallstiften. Die Schneidengeometrie ist an die jeweiligen Gegebenheiten des Projekts angepasst. Es gibt sie, je nach Baugröße in Ein-, Zwei- oder Dreiringausführung.
Ein Vorteil der vollrolligen Lagerung ist eine erhöhte Tragfähigkeit und somit eine verlängerte Lebensdauer – eine normale Wartung vorausgesetzt. Durch die Wiederverwendbarkeit lassen sich die hohen Kosten eines kompletten Lager-Austauschs in vielen Fällen einsparen, und es werden lediglich die Schneidringe getauscht. Auch kann bei wechselnden geologischen Bedingungen die Art der Schneidringe angepasst werden. Durch dieses Konzept werden Material- und Energieressourcen geschont, weil nur die verschlissenen Bauteile ersetzt werden, während intakte Teile nach eingehender Prüfung und eventueller Regenation wiederverwendet werden.
Zusätzlich zu den HD-Lagerungen werden auch die Ausführungen mit Standard-Kegelrollenlagern angeboten. Auch hier wird das Konzept der wiederverwendbaren Lagerbaugruppe verfolgt. Durch den modularen Aufbau von Schneidrollenlagerung und Schneide (Ringzahn oder Schneidkranz) lässt sich die Bestückung eines Bohrkopfes der anstehenden Geologie anpassen.
Eigene Konstruktion und Fertigung
Die Mika GmbH konstruiert und baut nicht nur die Schneidrollen in eigenen Fertigungsstätten, sondern auch Bohrköpfe, Werkzeuge und Zubehör für alle Maschinentypen. Im Wesentlichen gibt es Bohrköpfe, ausgelegt und spezialisiert für weiche, gemischte und harte Geologien. Der Schwerpunkt liegt im Durchmesserbereich von 400–5000 mm. Seit der Übernahme der Geschäfte der ehemaligen Kolk GmbH hat das Unternehmen Mika die in Jahrzehnten erprobte Technologie in verschiedenen nationalen und internationalen Projekten zur Anwendung gebracht.