Erneuter Erfolg: Forum Injektionstechnik 2024 in Köln
Mit mehr als 230 Teilnehmern fand Anfang November 2024 das fünfte Forum Injektionstechnik im Kölner Maternushaus statt. Damit konnte die gute Besucherzahl aus dem Jahr 2022 übertroffen werden. Die Attraktivität der Veranstaltung hat drei gute Gründe: ein zweitägiges, umfangreiches Vortragsprogramm mit ausgewählten Expertenvorträgen, eine umfassende Fachausstellung mit allen wichtigen Unternehmen der Branche und die hervorragende Möglichkeit zum Networking – im professionellen Rahmen, wie auch in entspannter Atmosphäre beim äußerst erfolgreichen Festabend, der diesmal im traditionsreichen Kölner Brauhaus Em Kölsche Boor veranstaltet wurde.
16 Präsentationen rund um die Abdichtung und Ertüchtigung von Bauwerken und Baugrund standen auf dem zweitägigen Vortragsprogramm des Forums Injektionstechnik 2024
Credit/Quelle: Manico TV
16 Fachvorträge boten den Besuchern an zwei Tagen wieder ein breites Themenspektrum, das auf wichtige und aktuelle Themen der Injektionstechnik abdeckte. An der Ausstellung beteiligten sich insgesamt 25 Unternehmen – Hersteller, Planer und ausführende Firmen – ebenso wie Fachverbände. Und der Festabend im Brauhaus war bis in die frühen Morgenstunden bestens besucht. Für dieses Gesamtpaket gab es positives Feedback von den Besuchern ebenso wie von den Sponsoren des Branchentreffs, der vor nunmehr zehn Jahren ins Leben gerufen wurde und seitdem ein fester Termin im Veranstaltungskalender der Fachleute ist.
STUVA-Geschäftsführer Prof. Dr.-Ing. Roland Leucker eröffnete das 5. Forum Injektionstechnik im Kölner Maternushaus
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Mit mehr als 230 Teilnehmern konnte die Besucherzahl des Forums auch 2024 wieder gesteigert werden
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25 Unternehmen und Sponsoren beteiligten sich an der umfangreichen Fachausstellung im Foyer des Maternushauses
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Wie in den Vorjahren wurde das Forum Injektionstechnik gemeinsam von den Partnern STUVA (Studiengesellschaft für Tunnel und Verkehrsanlagen), IBE-Ingenieure und Bauverlag veranstaltet. Die sorgfältig ausgewählten Vorträge widmeten sich den Injektionsfachgebieten der Baugrundertüchtigung und -abdichtung sowie der Bauwerksertüchtigung und -abdichtung mit praxisorientierten Projektbeispielen. Darüber hinaus wurden auch übergreifende Sonderthemen in einem eigenen Themenblock behandelt. Dabei ging es um die praktische Umsetzung von Injektionstheorien in Bauverträgen, die Verursachung und Versicherbarkeit von Schäden in der Injektionstechnik sowie das für den gesamte Bausektor relevante Thema „Mehr Frauen, Nationalitäten und Religionen in der Baubranche – Gelebte Wertekultur als ein Weg aus dem Fachkräftemangel“. Moderation und Diskussionsleitung übernahmen Dipl.-Ing. Jörg de Hesselle (IBE-Ingenieure) und Dr.-Ing. Christian Thienert (STUVA); eröffnet wurde das fünfte Injektionsforum von STUVA-Geschäftsführer Dr.-Ing. Roland Leucker.
Auszüge aus dem Vortragsprogramm
Im Themenblock der Baugrundabdichtung wurden gleich zwei Großprojekte aus dem Tunnelbau behandelt. Beim Brenner Basistunnel ging es um Injektionen und weitere Maßnahmen zur dauerhaften Abdichtung des Bauwerks im geologisch und hydrogeologisch besonders herausfordernden Abschnitt Hochstegen. Hohe Wasserdrücke machten hier Injektionsmaßnahmen notwendig, da eine relevante Absenkung des Bergwasserspiegels nicht erlaubt war.
Vom Semmering-Basistunnel wurde über Feldversuche im Baulos Gloggnitz zur Prognose des Wasserzuflusses und zur Kontrolle des Injektionserfolgs berichtet. Zudem wurden in einem weiteren Vortrag Ergebnisse aus einem umfangreichen Injektions-Probefeld bei einem Münchener Großbauprojekt präsentiert. Anhand von später freigelegten Injektionskörpern, die bis in Tiefen von bis zu 20 m verpresst wurden, ließen sich Erkenntnisse über die hydraulischen und mechanischen Eigenschaften von mit Acrylatgel injizierten Fein- und Mittelsanden gewinnen.
Auch der Themenblock zur Baugrundertüchtigung am zweiten Veranstaltungstag hatte für den Tunnelbau spannende Vorträge zu bieten. Der erste Beitrag widmete sich der Ortsbrustsicherung beim Spritzbetonvortrieb in grobkörnigem Lockergestein. Hier kann die Kohäsion des Bodens vorauseilend durch Schauminjektionen verbessert werden. Besondere Vorteile polymerbasierter, schäumender Injektionsmaterialien sind: ihre kurze Reaktionszeit, die ein unkontrolliertes Abfließen des Materials verhindert, eine hohe Frühfestigkeit bereits nach einigen Minuten sowie die Volumenzunahme bei der Reaktion des Schaums, wodurch sich Zeit und Material einsparen lässt.
Beim Tunnelbau in den Stationsbereichen für die Verlängerung der U-Bahn-Linie U2 in Wien sind umfangreiche Setzungskompensationen durch Injektionsmaßnahmen notwendig, um die Setzungen der bebauten Oberfläche zu minimieren und auszugleichen. Besonders herausfordernd sind dabei die komplexen Baugrundverhältnisse. Über die Planung und Ausführung der Kompensationsinjektionen wurde im zweiten Vortrag berichtet.
Der Abschlussvortrag befasste sich mit der 2. Stammstrecke München und der präzisen Bohrtechnik für die Hebungsinjektionen im Umfeld der Station Marienhof. Auch hier sorgt die Injektionstechnik für die Sicherung der dichten innerstädtischen Bebauung sowie der bestehenden U-Bahnröhren oberhalb der herzustellenden neuen Bahnsteigröhren.
Save the Date: 6. Forum Injektionstechnik, 4.–5. November 2026
Das sechste Forum Injektionstechnik wird am 4. und 5. November 2026 stattfinden. Die deutschsprachige Website www.forum-injektionstechnik.de bietet Informationen zur Veranstaltung, zudem kann man sich in der Newsletter-Mailingliste für das Forum 2026 eintragen.
Der Tagungsband zum Forum Injektionstechnik mit Langfassungen der Vorträge in deutscher Sprache ist als Band 60 der Reihe „Forschung + Praxis“ bei der STUVA erschienen.
Den geselligen Abschluss des ersten Veranstaltungstags des Forums Injektionstechnik bildete der rundum gelungene Festabend im Kölner Brauhaus Em Kölsche Boor
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