In London wurden im Juni 2015 die Tunnelvortriebsarbeiten der insgesamt 42 km langen Crossrail-Tunnelstrecken, die mit acht Tunnelbohrmaschinen (TBM) aufgefahren wurden, nach etwas mehr als dreijähriger Bauzeit abgeschlossen. Inzwischen liegt der Fokus auf der Ausrüstung der Streckentunnelröhren und dem Ausbau der Bahnhofsbauwerke. Der Bericht in der tunnel-Ausgabe 8/2015 gibt einen Überblick über den westlichen TBM-Tunnelabschnitt (C300), den Bau der unterirdischen Haltestellen Bond Street und Tottenham Court Road (C410) sowie der Haltestelle Farringdon (C435) und schließt an die Veröffentlichung in der tunnel-Ausgabe 2/2013 an.
Wie in den Vorjahren hat die STUVA auch für den Jahreswechsel 2014/15 eine Umfrage zu den laufenden Tunnelbauvorhaben in Deutschland durchgeführt. Das Ergebnis wurde für den Stichmonat Dezember 2014 tabellarisch zusammengestellt und nachfolgend bewertet. Es handelt sich dabei um eine Fortschreibung der für 1978 bis 2014 veröffentlichten Tabellen.
Das Bauwesen trägt weltweit mit rund einem Drittel zum Treibhauspotenzial bei, hat einen Anteil von rund 40 % am globalen Energiebedarf und einen Anteil am Abfallaufkommen von über 50 %. Tunnelausbruchmaterial und dessen möglichst hochwertige und vollständige Verwertung stellt in diesem Zusammenhang einen wichtigen Beitrag zur Gestaltung eines zukunftsfähigen Wirtschaftssystems durch Steigerung von Effizienz und Effektivität dar.
Mit einem Vortrieb durch einen Berghang in der Zentraltürkei bei einer Überdeckung von 600 m gilt das Kargı Kızılırmak Wasserkraftprojekt als eines der anspruchsvollsten Projekte, die jemals in der Region fertiggestellt wurden. Der Standort des Projekts befindet sich am Fluss Kızılırmak im Bezirk Beypazarı der türkischen Provinz Ankara.
Der Boßlertunnel wird im Planfeststellungsabschnitt 2.2 „Albaufstieg“ als Teil der Neubaustrecke (NBS) Wendlingen–Ulm im Rahmen des Ausbaus der „Magistrale für Europa“ (Zentraler europäischer West-Ost-Eisenbahnkorridor) als einschaliger Tunnel mittels Tunnelvortriebsmaschine (EPB-TVM) aufgefahren. Sein Ausbruchdurchmesser beträgt 11,39 m. Der Ausbau der zwei Tunnelröhren erfolgt mit 45 bzw. 65 cm dicken Stahlbetontübbingen. Die Streckenlänge je Röhre beläuft sich auf 8806 m. Insbesondere die prognostizierten druckhaften Gebirgsverhältnisse und Karsterscheinungen gehören zu den ingenieurstechnischen Herausforderungen. Innerhalb der ersten sieben Monate, von April bis Oktober 2015, wurden 2959 m aufgefahren und 1457 Tübbingringe eingebaut.
Bei der Tunnel Expo Turkey im Istanbul Expo Center im Stadtteil Yeşilköy präsentierten 140 Aussteller aus 16 Ländern ihre Produkte und Tunnelbaulösungen auf einer Ausstellungsfläche von mehr als...
Die Turkish Tunnelling Society (TTS) wurde im August 2012 gegründet, weil der Wunsch nach einem solchen Verband innerhalb der nationalen Tunnelbaubranche sehr groß war. Seitdem wächst die TTS rasant. Der Verband hat 700 Einzelmitglieder und 47 Mitgliedsunternehmen. Anlässlich der Tunnel Expo Turkey Ende August in Istanbul, hatte tunnel-Redakteur Marvin Klostermeier Gelegenheit, sich mit dem Vorsitzenden der TTS, Prof. Dr. Nuh Bilgin, über die Ziele des noch jungen Verbandes und die Aussichten des türkischen Tunnelbaus zu unterhalten.
Nordwestlich vom historischen Zentrum der türkischen Metropole Istanbul liegt der Stadtteil Gaziösmanpaşa. Von dort werden dem schnell wachsenden Metrosystem der 14-Millionen-Einwohner-Stadt weitere 17,5 U-Bahn-Kilometer und 15 Stationen hinzugefügt: Im März 2014 begannen die Arbeiten an der neuen Metrolinie Mecidiyeköy–Mahmutbey, geplant vom Ingenieurbüro Yuksel Proje und ausgeführt von einer Arge der türkischen Unternehmen Gülermak, Kolin und Kalyon (GKK).
Als am 22. August ein Herrenknecht-Mixschild mit einem Bohrdurchmesser von 13,7 m nach 16 Monaten Vortrieb unter der Meerenge des Bosporus die Zielschachtwand des Eurasia-Tunnels auf der europäischen Landseite Istanbuls durchstach, bestaunten die Gäste das Finale einer außergewöhnlichen Bauleistung. Noch nie zuvor ist ein so großer Tunnel unter derart komplexen Bedingungen unterirdisch gebaut worden.
Aus Sicht der Feuerwehr ergeben sich die Risiken bei Brandeinsätzen in Tunnelanlagen primär aus der erforderlichen Eindringtiefe. Die zu erwartende Wärmebelastung der Einsatzkräfte ist dagegen nachrangig einzustufen. Folglich werden die Chancen eines erfolgreichen Einsatzes maßgeblich von der Distanz zwischen den Notausgängen bestimmt.